Was hat „es ist mir peinlich“ mit deinem Selbstwert zu tun?

von | 16.06.2019 | Selbstwert | 2 Kommentare

Wie du das peinliche Gefühl gegen Selbstwert tauscht

Kennst du diese unangenehmen Dinge, die dir peinlich sind?

Da kannst du gleich unterscheiden zwischen Dingen die du tust und die dir peinlich sind und Dingen die jemand anderer, wie zum Beispiel dein Partner oder Kind tut, was dir ebenso peinlich ist.

Jedem ist was anderes peinlich und was dir peinlich ist, ist für wenn anderen lustig und was für jemand anderen sauunangenehm und peinlich ist, fällt dir gar nicht auf.

Was hat peinlich sein mit Selbstwert zu tun und wie kannst du darin wachsen.

Gleich an einem Beispiel von mir:

Weißt du, was mir letztens peinlich war?

Mein Freund und ich sind nach Griechenland geflogen und wir warteten auf das Boarding. Wir saßen da, die Schlange wurde immer länger und wir saßen so, dass zwischen uns und Schlange quasi eine Sesselreihe war und es einen Zugang gab, von dort wo wir saßen. Was tat er, er ging schnurstracks durch den Zugang zu der Schlange und stand somit ziemlich vorne in der Reihe. Ich wollte mich hinten anstellen. Er hatte das Handgepäck und stand schon dort, meinte ich solle doch zu ihm kommen. Ich ging nach vorne und dann war es da das unangenehme peinliche Gefühl.

Warum?

Weil ich das so nicht mache, ich bin immer darauf bedacht, so zu handeln, wie ich es mir auch von anderen wünsche, also fair und ich würde auch nicht wollen, dass sich jemand, wenn ich in der Schlange bin, „vordrängt“

Er dachte sich nichts dabei, gab es ja da vorne diesen vermeintlichen Zugang, also wars Ok.

Ich spürte die Blicke der anderen und das war mir unangenehm, peinlich, ich genierte mich.

Hmm und wo war da der Selbstwert in dem Moment?

In dem Moment war es wichtig, dass ich mich wieder an meinen Selbstwert, an mein Selbstwertgefühl erinnere, also es ging um sich wieder daran zu erinnern. :)

Es gab 2 Möglichkeiten:

  • entweder zu meinem Freund gehen oder
  • sich alleine hinten anstellen und ihn vorne allein stehenlassen

Variante 2 hätte für mich dargestellt, dass ich das tue, was ich spüre und was für mich richtig gewesen wäre, hätte aber angesichts der Situation und der zeitlichen Lage mit Boarding und Co eher Diskussionen ausgelöst.

Also was tat ich:

Ich wählte Variante 1, vor allem die Variante sich dem Gefühl zu stellen und zurück in den Selbstwert zu  gehen. Ist ja eine tolle Übung. Denn das unangenehme peinliche Gefühl begann ja bereits, wie er nach vorne ging.

Was kannst du also tun, um in der Peinlichkeit trotzdem dein Selbstwertgefühl und dein Selbstbewusstsein zu fühlen und auszustrahlen?

  1. Entweder du gehst Wege, sofern du wählen kannst, damit du in keine Peinlichkeit gerätst, was einfach ist, aber kein Wachstum bringt oder aber du
  2. kommst ins peinlich sein, gehst durch und ziehst einen Nutzen daraus, nämlich wachsen

Die „normale“ gängige Reaktion ist, dass du dem ganzen ausweichst, dich zurückziehst oder den Kopf nach unten gibst, niemanden ansiehst etc. und wartest bis es vorbei ist. Stimmts ? hihi- kenn ich.

Spüre nun bewusst das Gefühl “ Ah wie peinlich“ und atme

Wenn das Gefühl kommt, dann nimm es und geh richtig hinein. Atme es förmlich ein, schiebe es nicht weg. Das dauert ja nur kurz, denn dann gehst du voll in deine Stärke. Also:

  1. Gefühl annehmen, sag dir zum Beispiel … Ah, da ist jetzt das peinliche Gefühl wieder“
  2. dann lass es zu und schieb es nicht weg.
  3. Atme tief

Vergiss dich nicht, vergiss deinen Selbstwert nicht

Das wichtigste ist, dass du dich nicht vom peinlich sein, unangenehm berührt fühlst und auf dich vergisst. Ja, dass du deine Größe, deine Stärke nicht vergisst, weil dich das Gefühl so überrannt hat.

Der Schlüssel ist wiederum Bewusstsein.

  1. Nimm einfach wahr, wie das Gefühl Peinlichkeit in deinen Körper hineinkommt. Mehr ist es nicht
  2. Dann besinne dich auf dich selbst, richte dich auf und sag mental zu dir ICH BIN OK oder ICH BIN STARK oder ICH BIN GROSSARTIG. Wähle etwas, was für dich Größe und Stärke darstellt.
  3. Diesen Satz wiederholst du innerlich
  4. Atme gleichzeitig tief ein

Was dann automatisch passiert ist, dass sich das Gefühl durch das Annehmen und nicht wegschieben und vor allem durch dein in deine eigene Größe gehen, auflöst. Flutsch und plötzlich ist es weg.

Dein Selbstwertgefühl kommt zurück

Innerlich stärkst du dich mit deinem gewählten Satz

und äußerlich

  • achtest du auf gerade Haltung
  • lächelst du die anderen an
  • siehst Ihnen aktiv in die Augen

Du wirst sehen, je mehr du einatmest und deinen Fokus auf dich richtest, weg vom Gefühl des Peinlichen, desto schneller bist du wieder in deiner Kraft.

Viele Spaß beim Ausprobieren.

Deine Carmen

 

2 Kommentare

  1. Wunderbarer Artikel.
    Da erkenne ich mich sofort in vielen Bereichen wieder.
    Schon als Junge: Wie oft stellten sich die Kumpels an den Baum und pieselten los.
    Ein völlig natürliches Bedürfnis.
    Bei mir ging das nie. DAS war mir dann einfach zu peinlich.

    Irgendwann merkte ich, das ich so nicht weiter machen wollte.
    So begab ich mich absichtlich in – vermeintlich – peinliche Situationen, wie im Schlabberlook für daheim einkaufen zu gehen oder ähnliches.

    Nur: Die Übungen, die kannte ich damals noch nicht.

    Heute mache ich das oft so: Ich erinnere mich einfach an meinen Selbstwert und wer ich BIN.
    So unterscheide ich SEIN vom TUN.
    Mein SEIN ist und bleibt und mein TUN – wie peinlich es auch erscheinen mag, hat darauf niemals einen mindernden Einfluss.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
    Andreas

    Antworten
    • Danke dir lieber Andreas, genau nur rein in die Peinlichkeit, schön ja, genau so ist es. SEIN ist und TUN läuft davor ab, auf dem Lebensfilm :) lg Carmen

      Antworten

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Über die Autorin

 

Autorin Carmen HintermüllerMag. Carmen  Hintermüller – Expertin für Selbstwert & Selbstliebe
Bewusstseinstrainerin, Lifecoach, Emotional- und Mentalcoach.

Seit 2006 selbständig in eigener Praxis und online.

Mit echtem Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstvertrauen und starkem Selbstwertgefühl für ein glückliches, zufriedenes, erfülltes Leben voller Sinn und Lebensfreude

Mehr über Carmen Hintermüller, ihre Arbeitsweise und diverse Ausbildungen