Wie du durch Achtsamkeit in deinem Selbstwert bleibst und in keine Rechtfertigung gehst!

von | 02.07.2019 | Selbstwert, Probleme & Krisen | 0 Kommentare

Wie du dich mit Selbstwert nicht mehr rechtfertigst

Kennst du das?

Es passiert jedem von uns und oft unterschwellig und es fällt dir erst auf, wenn du es schon wieder getan hast.

Die liebe gute Rechtfertigung!

Ja, meine Frage an dich ist, wie geht es dir mit Rechtfertigung?

Ist es so, dass du dich oft rechtfertigst?

Fällt dir das überhaupt auf?

Wenn du dich rechtfertigst, gehst du automatisch aus deinem Selbstwert!

Ich unterscheide mal 2 Arten von Rechtfertigung- vielleicht gibt es ja noch mehr…wenn dir noch was einfällt, lass es mich gern wissen. Also:

  1. Du rechtfertigst dich,
  • wenn jemand etwas zu dir sagt und du dich auf irgend etwas angesprochen fühlst.

Beispiel:

Sabine: Ah, da sind jetzt die Ordner untergebracht.

Die Aussage von Sabine kann nun ganz normal gewesen sein oder

die Aussage von Sabine war etwas mit Unterton

Du: Ja, ich habe sie dahin gestellt, damit/weil etc.

Du könntest ja stattdessen nur sagen:

Du: Ja, genau oder

Du: ja, genau (grinsend) so ist es (beim Unterton).

Verstehst du den Unterschied? 

oder

  • wenn dich jemand etwas fragt

Beispiel:

Sabine: Sag mal, warum räumst du die Wäsche nie gleich weg?

Du: Ja, ich weiß, ich sollte das tun, aber ich schaffe es nicht immer gleich, es gibt so viele Sachen gleichzeitig zu tun und dann bleibt sie halt liegen.

Du fühlst dich sofort schuldig, weil du die Wäsche nicht gleich weggeräumt hast und beginnst mit Erklärungen warum das so ist. Du bist voll in der Rechtfertigung.

Du musst dich nie rechtfertigen, das musst du nie tun!

Du könntest stattdessen auch sagen:

Du: Es ist einfach bei mir so. (und lässt die andere Person einfach stehen, im Regen stehen  :) )Oder

Du: Ja weißt, ich möchte einfach, dass sie länger steht! (mit ein bisschen lächelnder Ironie, aber aus deiner Stärke)

Bemerkst du den Unterschied?

Das sind alles Antworten. Aber bei den ersteren gehst du in die Rechtfertigung, in die Verteidigung und bei der letzteren nicht. Bei der zweiten Antwort, bleibt das Gesagte deines Gegenübers einfach im Raum stehen und du bleibst in deiner Kraft.

Was heißt das jetzt?

Rechtfertigung bedeutet Verteidigung.

Verteidigung bedeutet oft Schuld.

Schuld und Verteidigung bedeuten, dass du aus deiner Kraft, aus deinem Wert, deinem Selbstwert gegangen bist.

Das tust du vollkommen freiwillig ! Und das muss nicht sein!!!

2. Du rechtfertigst dich,

wenn dich weder jemand frägt noch etwas zu dir sagt, einfach weil du das Gefühl hast und jetzt kommt es, dass der andere über dich etwas Schlechtes denken könnte oder eben damit er nichts Schlechtes denkt. Präventiv sozusagen.

Und das obwohl es gar nicht gefragt und notwendig ist.

Schau mal, wo du dich rechtfertigst, wo du Dinge erzählst, die du gar nicht sagen müsstest.

Bleib im Selbstwert mithilfe von Achtsamkeit

Auf irgendwas, was dir peinlich ist und du in Folge vielleicht denkst, was könnten die anderen sich über mich denken, folgt oft das sich rechtfertigen!

Folgendes Beispiel erzähle ich dir nun von mir. Nämlich wie ich mich kurz vor dem Rechtfertigen ertappt habe, aber weil ich achtsam war und  in meiner Kraft, in meinem Selbstwert blieb, passierte nichts.
Es wurde mir voll bewusst und ich stieg die Treppe ins rechtfertigen nicht hinab.

Ich habe eine kleine Eigentumswohnung, die ich vermiete. Also ich hol ein bisschen aus, damit du den Knackpunkt verstehst. Mit der Wohnung habe ich schon allerhand erlebt. Viele Mieter die neue Fenster, neue Böden etc. kaputt gemacht haben, Türen ausgebaut haben, die nie mehr aufgetaucht sind, einen Teil der Küche demontiert haben usw. Ich könnte Geschichten erzählen, was ich da schon alles erlebt habe. Auf jeden Fall habe ich mir deshalb (das ist der Grund- den aber nur ich weiß) gesagt, dass jeder Mieter es sich für sich selbst schön machen darf. …. Nun wurde der Ofen kaputt, welcher Teil des Mietgegenstandes ist. Ich suchte einen passenden aus und beauftragte eine Lieferfirma.

Nun kamen die beiden Männer und schoben den Ofen in den Lift. Ich wollte nun drauf los plaudern, dass sie sich nicht schrecken brauchen, wie es in der Wohnung aussieht. Es war mir peinlich, dass die Wohnung alt ist, keine Türen mehr darin sind und ein Teil der Küche fehlt. Um dem vorzubeugen, wollte ich ihnen erzählen, dass die Vormieter die Türen entfernt haben, einen Teil der Küche abmontiert haben, etc. und sowieso von der Hausverwaltung eine Generalsanierung geplant ist. Das ganze Bla Bla Bla halt- den Grund, damit

sie sich nichts denken
sie sich nichts über mich denken
mir es nicht unangenehm und peinlich sein braucht und und und.

SIEHST DU WAS ICH SEHE?

Halt dachte ich. Was tust du da? Warum willst denen jetzt das erzählen?Ich wollte mich sozusagen für den Zustand der Wohnung rechtfertigen, weil es mir peinlich war. Hallo, das kanns ja wohl jetzt nicht sein. 

Stop! Halt! Kommt überhaupt nicht infrage.

Ich atmete tief ein und dachte mir, sie dürfen denken was sie möchten.

Und erledigt wars.

Es ist einfach wenn es dir bewusst wird.

Das ist ein Beispiel für Punkt 2. wo du dich zu rechtfertigen beginnst, obwohl dich niemand fragt.

Was kannst du nun tun?

  1. Sei achtsam
  2. Wenn du bemerkst, du willst losplappern, halte inne und frag dich
  3. Hey, was tue ich da grad.
  4. atme und denk dir: Hey, ihr dürft denken was ihr wollt, hihihihi….
  5. atme weiter und frag dich, will ich das jetzt? dann kommt meistens nein!
  6. muss ich das jetzt? (du musst nie etwas!)
  7. und wenn du es nicht willst und nicht musst, dann sag dir
  8. Ich muss nichts, ich will es nicht, also lass ich es einfach bleiben
  9. lächle und atme, bleib voll coool :)

oder

  1. Sei achtsam
  2. Wenn dich wer fragt und du bemerkst du willst Entschuldigungen, Erklärungen bringen, dann
  3. halte ebenso inne und sag einen einzigen Satz, der ein Stopp ausdrückt
  4. wie zum Beispiel: ES IST EBEN SO. oder JA, WEIL ES SO IST. oder DU, EINFACH SO.
  5. nicht mehr und nicht weniger.
  6. Wenn die Person keine Ruhe gibt, bleib bei deinem Satz und wiederhole in grinsend.

Wenn du ein Stopp einlegst, bleibst du automatisch bei dir

Stopp heißt, dass du einen Satz sagst, der schließt, der ein Halt Schild vorhält, der zumacht und alles da stehen lässt, wo es gerade ist. Nicht mehr und nicht weniger. Sätze wie oben schon geschrieben:

Es ist eben so.
Ja so ist es eben.
Genau so ist es.
Ja, so ist es halt.
Weil es eben so ist.
usw.

Schau mal spielerisch, wie es dir geht, wenn du so einen Satz konterst und was dann passiert. Atme dabei und lächle. :)

Ich wünsch die viel Freude und lass mich wissen, wie es dir dabei geht.

Deine Carmen

 

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Über die Autorin

 

Autorin Carmen HintermüllerMag. Carmen  Hintermüller – Expertin für Selbstwert & Selbstliebe
Bewusstseinstrainerin, Lifecoach, Emotional- und Mentalcoach.

Seit 2006 selbständig in eigener Praxis und online.

Mit echtem Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstvertrauen und starkem Selbstwertgefühl für ein glückliches, zufriedenes, erfülltes Leben voller Sinn und Lebensfreude

Mehr über Carmen Hintermüller, ihre Arbeitsweise und diverse Ausbildungen